Presseschau: Erfolgreich zum Mietervertreter der Vorwärts eG gewählt

Presseschau: Erfolgreich zum Mietervertreter der Vorwärts eG gewählt
14.04.2025

Bei den Vertreterwahlen der Vorwärts Wohnungsbaugenossenschaft, deren glückliches Mitglied ich seit nunmehr neun Jahren bin, wurde ich in diesem Jahr als regulärer Vertreter meiner Nachbarn im Rosenfelder Ring gewählt. Vielen Dank allen Mitgliedern für das Vertrauen!

Auch der Mitgliederzeitung "Unsere Vorwärts" durfte ich ein Interview geben – dieses finden Sie im Folgenden zum Nachlesen: 


Interview mit Dennis Haustein
Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
und Mitglied unserer Genossenschaft

Herr Haustein, vielen Dank, dass Sie sich trotz des gerade stattfindenden Wahlkampfes die Zeit für dieses Interview nehmen. Sie wurden bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus im Jahr 2023 im Wahlkreis Lichtenberg 3 direkt ins Abgeordnetenhaus gewählt. Viele Lichtenberger haben Ihnen damit einen großen Vertrauensvorschuss mit auf den Weg gegeben. 

Was sind die wichtigsten Themen, die Sie aus Ihrem Wahlkreis mit ins Abgeordnetenhaus nehmen?

Vielen Dank auch für das Interview! Seit 2016 bin ich nunmehr glücklicher Anwohner und damit VORWÄRTS-ler im Rosenfelder Ring. Und es fällt uns doch allen auf: Das Gefühl der Einsamkeit in der Großsiedlung. Die Nachbarschaften leben nicht mehr so wie früher, man kann in der Anonymität leicht untergehen.

Ich möchte ein Abgeordneter sein, den man auch wahrnimmt der die Nachbarn wieder zusammenbringt und als fester Ansprechpartner vor Ort gesehen wird. Politik findet vor der Haustür statt – bei den kleinen und auch großen Themen. 

Durch regelmäßige Nachbarschaftstreffen, Informationsbriefe, Bürgersprechstunde im LIBEZEM oder mein Bürgerbüro in der Konrad-Wolf--Straße 62 oder zuletzt meinen Lichterfahrten möchte ich zeigen, dass „nahdran“ für mich keine Floskel ist und es Spaß macht, zusammen zu kommen. Natürlich gibt es neben der Einsamkeit noch viele weitere Themen.

Um nur eines zu nennen: verdreckte Grünflächen. Ich erinnere mich noch gut an 2022, wo durch mich und unseren jetzigen Bezirksbürgermeister Schaefer das Grillen auf öffentlichen Grünflächen verboten wurde und seitdem die BSR die Säuberung übernimmt.

Was war Ihre Motivation, Politiker zu werden?

Um ehrlich zu sein, war das nie mein Ziel. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Mutter war Kassiererin, mein Vater Mechaniker. Da ich mit 21 eine eigene Wohnung finanzieren musste, habe ich mich nach einer kaufmännischen Ausbildung in der freien Wirtschaft hochgearbeitet.

So war ich zuletzt, bis zur Wiederholungswahl im Jahr 2023, in einem Chemiekonzern als Führungskraft beschäftigt. Am Wahlabend war meine erste Reaktion: „Oh! Das war aber so nicht auf Arbeit abgesprochen!“

Lassen Sie uns zum Thema Bildung kommen. In Lichtenberg gibt es einige Schulen, die mit Platzmangel und Sanierungsstau zu kämpfen haben. Was unternehmen Sie, um die Situation zu verbessern?

Das sind die typischen Wachstumsschmerzen! Schauen wir einmal in den Ortsteil Fennpfuhl – die Schulen wurden hier vor ca. 50 Jahren gebaut. Dadurch werden diese Gebäude nun quasi gleichzeitig sanierungsbedürftig. Ganz zu schweigen von weiteren Mängeln, wie zu engen Treppenhäusern oder fehlenden Aufzügen.

Hier werden wir nun eine komplett neue Ausweichschule bauen, damit während der Sanierungsmaßnahmen dieser sieben Standorte weiter Unterricht stattfinden kann.

Die Haushaltslage ist schlecht. Wir haben im Jahr 2023 einen Haushalt für das Land Berlin übernommen, der 40 Mrd. Euro Ausgaben vorsah. Dem gegenüber standen aber nur 35 Mrd. Euro Einnahmen. Es ist klar, dass diese Differenz aufgelöst werden muss! 

Genauso sicher für uns ist aber auch, dass an der Schulbauoffensive nicht gespart wird. 

Der Rosenfelder Ring ist mit über 800 Wohnungen das zweitgrößte Wohngebiet der Genossenschaft. Hier gibt es konkrete Planungen zu einem Schulneubau sowie zu Sport- und Erholungsflächen. Wie sehen diese Planungen aus?

Seit 2020 mache ich ja regelmäßig Nachbarschaftstreffen im Quartierspark Rosenfelder Ring und habe manchmal das Gefühl, ich bin der einzige politische Vertreter, der auch bei unangenehmen Themen mit den Leuten spricht! So eben auch hier.

Ab Beginn 2026 wird auf dem Gelände des jetzigen Quartiersparks eine neue Grundschule mit Turnhalle gebaut. Besonders sauer stößt vielen Anwohnern auf, dass hier bis vor ca. 20 Jahren schon eine Schule stand, die aber in den 2000er Jahren wegen des Bevölkerungsrückgangs abgerissen wurde.

Im Nachhinein ist man bekanntermaßen klüger. Nach meiner Wahl ins Abgeordnetenhaus 2023 habe ich alle alternativen Flächen prüfen lassen, welche aber leider aus jeweils wichtigen Gründen nicht passen. Und auch die neuerlichen Zahlen der gemeldeten Kinder in der Umgebung zeigen das Fehlen von Schulplätzen in der Region.

Deshalb versuche ich aus der Notwendigkeit das Beste rauszuholen: Der zukünftige Schulhof wird für die Nachbarn nach den Schulöffnungszeiten zugänglich gemacht. Zusätzlich habe ich Geld für das Aufwerten der kleinen Grünfläche im südöstlichen Teil des Rings einstellen können.

Sie haben sich bei diesem Vorhaben wie auch bei den Flüchtlingsunterkünften stark für die Bürgerbeteiligung eingesetzt und diese sogar organisiert. Wie sind die Reaktionen der Anwohner?

Sicherlich können Sie sich vorstellen, dass nur wenige Anwohner in Jubelschreie ausbrechen, wenn ein Park überplant, werden muss oder irgendwo eine neue Flüchtlingsunterkunft hingebaut wird. Deshalb bin ich kein Freund von vorgetäuschter Bürgerbeteiligung: Den Leuten eine Entscheidungsmöglichkeit vorgaukeln anstatt einfach mal Klartext zu sprechen.

Danach sind immer alle maximal enttäuscht. Häufig geht es nämlich bei solchen Themen nicht um das „ob“, sondern das „wie“ und das muss man auch klar aussprechen. Deshalb stelle ich mich diesen Reaktionen und lade beispielsweise zum Nachbarschaftsgrillen oder Punschabenden ein.

Daraus resultieren dann häufig vor Ort viele Initiativen, wie wir die Situation verbessern können. Dies gilt beispielsweise bei den ebengenannten Maßnahmen beim Schulneubau im Rosenfelder Ring, welche sonst nicht so gekommen wären.

Ein weiteres Thema, das viele Familien in Lichtenberg bewegt, ist der Ausbau von Kitas und Freizeitangeboten für Kinder. Gibt es auch hier neue Projekte?

Ja, es passiert was. Ich muss mich nochmal auf den Schulneubau Rosenfelder Ring beziehen! Es wird ja nicht nur eine Schule, sondern auch eine moderne Turnhalle gebaut. 

Diese steht selbstverständlich auch Vereinen im Sport- oder Tanzbereich zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es viele weitere Beispiele: An der Wilhelm-Guddorf-Straße wird im März ein Spielplatz fertiggestellt.

Ab Mitte 2025 wird eine neue Kita in der Gudrunstraße mit 185 Plätzen eröffnen und in unmittelbarer Umgebung werden zusätzliche Grünbereiche und ein Spielplatz entstehen.

Sie kandidieren für das Vertreteramt in unserer Genossenschaft. Was hat Sie dazu bewogen, auch hier Verantwortung übernehmen zu wollen?

Ich bin sehr gerne Mitglied bei unserer "VORWÄRTS", denn vieles ist hier bei spielhaft. Auch mit ein bisschen Stolz sage ich das.

Mit der gleichen Leidenschaft, wie ich mich bisher in unserem Namen für unser Wohnumfeld im Abgeordnetenhaus einsetze, so möchte ich das gerne für meine Nachbarn in unserer Genossenschaft machen.

Sicherlich wird es helfen, jemanden zu haben, der gut vernetzt ist und dies in unserem Sinne einsetzen wird.

Wie stellen Sie Sie sich das Leben in unserer Genossenschaft in 20 Jahren vor?

Na ich hoffe schon, dass die "VORWÄRTS" uns als Mieter weiter so gut einbindet und informiert. Weiterhin stehen wir in unseren Wohngebieten natürlich vor einem Generationenwechsel:

Ich vertraue da auf die weise Auswahl unserer Genossenschaft bei den neuen Mietern, damit unsere Wohngebiete weiterhin so lebenswert und freundlich bleiben!


Die vollständige Ausgabe 94 der Mitgliederzeitung "Unser VORWÄRTS" finden Sie unter:
www.wg-vorwaerts.de/wp-content/uploads/2025/04/250326_vw_Ausg_94_Ansicht_Final.pdf